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Antworten statt Ergebnislisten
Dr. Michael Gebert Dienstag, 15. Juli 2025 von Dr. Michael Gebert

Wie generative KI das Suchverhalten neu definiert

Antworten statt Ergebnislisten

Seit über zwei Jahrzehnten war Google die uneingeschränkte Instanz, wenn es darum ging, Informationen im Netz zu finden. Doch inmitten der rasanten Fortschritte generativer KI beginnt diese Vormachtstellung zu wanken. Immer mehr Menschen wenden sich ab von der klassischen Linkliste und suchen stattdessen direkte Antworten bei Systemen wie ChatGPT, Claude oder Perplexity. Willkommen im Zeitalter der Antwortmaschine.

Diese Entwicklung ist mehr als ein technologisches Update. Sie markiert einen Paradigmenwechsel: von der Suchmaschine zur Antwortintelligenz. Damit stellt sich eine neue, brisante Frage für alle, die Inhalte im Netz verfassen, bereitstellen oder monetarisieren: Wenn nicht mehr Klicks zählen, sondern Relevanz, was bedeutet das für die Zukunft der digitalen Kommunikation?

Google hat das Web einst nach klaren Spielregeln geordnet. Der Kampf um Sichtbarkeit wurde über Jahrzehnte durch ausgeklügelte SEO-Strategien entschieden. Doch generative KI-Systeme denken anders. Sie simulieren menschliches Verständnis, analysieren semantische Zusammenhänge und präsentieren Antworten, nicht Links. Systeme wie Perplexity AI kombinieren Sprachmodelle mit Live-Zugriff auf das Web und liefern auf Fragen nicht nur direkte Antworten, sondern belegen diese mit Quellenangaben. Die Konsequenz: Relevanz entsteht nicht mehr durch Suchmaschinen-Optimierung, sondern durch Inhaltskompetenz. Inhalte müssen nicht mehr nur maschinenlesbar, sondern auch maschinenverständlich sein. GEO – Generative Engine Optimization – ist der neue Imperativ.

Die neue Relevanz: Vom Ranking zur Antwort

Die Übergangsphase ist bereits in vollem Gange. Laut einer Studie des Berliner Digitalanalyseunternehmens Claneo nutzen 33 Prozent der deutschen Internetnutzerinnen und -nutzer regelmäßig KI-basierte Tools zur Websuche – ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders bei komplexen Fragestellungen liegen generative KI-Systeme inzwischen gleichauf mit der klassischen Google-Suche. Damit verändert sich nicht nur, wie gesucht wird, sondern auch, wem vertraut wird. Nicht länger stehen Websites im Fokus, sondern Aussagen, die nachvollziehbar, stimmig und verständlich sind.

Ein berechtigter Einwand gegen diese Entwicklung liegt im möglichen Verlust klassischer Reichweitenmechanismen. Wenn KI-Systeme Antworten direkt ausspielen, entfällt der Klick auf die Ursprungsseite. Das klassische Modell „Content gegen Aufmerksamkeit gegen Werbeeinnahmen“ droht zu erodieren. Selbst bei Nennung als Quelle bleibt der Traffic oft aus. Barry Adams, SEO-Stratege und Herausgeber von SEO for News, brachte es auf den Punkt: „The quality of the AI answer is excellent – but the clicks won’t happen.“ Die Konsequenz: Sichtbarkeit gewinnt an Qualität, verliert jedoch an quantitativer Reichweite. Das stellt insbesondere die bisherigen Finanzierungsmodelle vieler Medien- und Contentanbieter infrage.

Doch gerade in dieser Herausforderung liegt auch eine strategische Chance. Wenn KI-Systeme Inhalte ähnlich wie menschliche Leser bewerten, entsteht ein neues Reputationssystem. Kriterien wie Glaubwürdigkeit, Konsistenz und inhaltliche Substanz treten an die Stelle von flüchtigen Klickzahlen. Publisher und Unternehmen, die fundierte Inhalte bieten, werden häufiger von der KI zitiert – selbst wenn der direkte Traffic ausbleibt. Diese Sichtbarkeit kann mittelfristig zur Stärkung der fachlichen Autorität, der Markenwahrnehmung und der direkten Kundenbindung führen. Newsletter, Whitepaper und Membership-Modelle gewinnen an Relevanz. Sichtbarkeit im digitalen Raum wird damit zu einer Frage der inhaltlichen Tiefe und der strategischen Zielgruppenbindung.

Podcast-Empfehlung

Wie verändert KI unsere Suche?

Ist die KI-Suche das Ende von Google, wie wir es kennen? Immer mehr Menschen stellen ihre Fragen direkt an KI-Systeme und Chatbots – und bekommen Antworten statt Linklisten.

In dieser Folge von Turtlezone Tiny Talks sprechen Oliver Schwartz und Dr. Michael Gebert über den dramatischen Wandel von SEO zu GEO, von Ranking zu Relevanz – und warum endlich wieder guter Content zählt. Spannende 32 Minuten.

Wer entscheidet, was relevant ist?

Während US-amerikanische Anbieter wie OpenAI oder Anthropic nach dem Prinzip „First to Market“ agieren, versucht Europa mit dem AI Act einen alternativen Weg. Transparenz, Erklärbarkeit und menschenzentrierte Kontrolle sollen als Gegengewicht zur Intransparenz vieler KI-Systeme etabliert werden. Die EU-Expertin Letitia Parcalabescu bringt es auf den Punkt: „Trust, transparency and human oversight must be central.“ Europa hat damit die Chance, digitale Vielfalt, Mehrsprachigkeit und ethische Standards als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Die Geschwindigkeit des Silicon Valley mag unschlagbar erscheinen – doch die Sorgfalt und Fairness Europas könnten langfristig tragfähiger sein.

Wenn KI-Modelle künftig darüber entscheiden, welche Informationen wir zu sehen bekommen, entsteht ein neues Machtgefüge. Die Systeme werden zu Gatekeepern – allerdings ohne Redaktionsstatut, ohne ethische Kontrolle, ohne regionale Verankerung. Welche Inhalte fließen ein? Welche Quellen gelten als vertrauenswürdig? Welche Sprachen, Meinungen, Perspektiven werden sichtbar gemacht? Hier braucht es dringend politische und gesellschaftliche Antworten. Die KI wird zur neuen Instanz der Deutungshoheit. Doch ohne journalistische Prinzipien droht eine inhaltliche Monokultur.

Trotz aller Risiken liegt in diesem Wandel auch eine enorme Chance. Die klassische Suche stirbt, doch das muss kein Verlust sein. Vielmehr kehrt das Netz zurück zu seinem ursprünglichen Anspruch: Echte Informationen, klar formuliert, zugänglich und nachvollziehbar. Der Wechsel von SEO zu GEO ist nicht nur eine technische Veränderung, sondern eine Rückbesinnung auf Qualität. Für Entscheiderinnen und Entscheider in Unternehmen eröffnet sich hier ein strategischer Raum: Sichtbarkeit entsteht durch Substanz, nicht durch Lautstärke. Wer relevant bleiben will, muss sich nicht verbiegen, sondern klar und professionell kommunizieren – für Menschen und Maschinen gleichermaßen.

Der Paradigmenwechsel von SEO zu GEO ist real – und er ist tiefgreifend. Er fordert ein neues Denken über Inhalte, Sichtbarkeit und digitale Autorität. Wer heute noch wie gestern kommuniziert, wird morgen unsichtbar. Doch wer erkennt, dass die Antwortmaschine Substanz belohnt, hat die Chance, nicht nur gehört, sondern verstanden zu werden. Für Unternehmen, Medien und öffentliche Institutionen ist jetzt der Moment gekommen, Inhalte neu zu denken. Nicht nur, um sichtbar zu bleiben. Sondern, um im Zeitalter der künstlichen Antwortintelligenz relevant zu sein. ■

Was ist GEO?

GEO steht für Generative Engine Optimization. Anders als klassisches SEO geht es nicht um Rankings in einer Linkliste, sondern um die semantische Verständlichkeit und die inhaltliche Qualität von Texten, damit KI-Systeme sie als relevante Antwortquellen erkennen und nutzen.

Handlungsempfehlung für Unternehmen:

• Entwickeln Sie Content-Strategien mit Fokus auf Antwortfähigkeit und semantische Klarheit.

• Fördern Sie transparente Autorenschaft und nutzen Sie strukturierte Daten.

• Evaluieren Sie Ihr Geschäftsmodell im Hinblick auf GEO-Kompatibilität.

• Schulen Sie Marketing- und Redaktionsteams im Umgang mit generativen KI-Systemen.

• Denken Sie Kommunikation nicht länger in Keywords, sondern in echten Mehrwerten für Nutzer und Systeme.


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