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Dr. Michael Gebert Mittwoch, 6. August 2025 von Dr. Michael Gebert

Superintelligenz zwischen Produktivität, Risiko und Verantwortung

Wachstum ohne Kontrolle?

Superintelligenz. Ein Begriff, der klingt wie Science-Fiction, aber in den Zentren der digitalen Macht bereits zur realen Zukunftsstrategie geworden ist. Was passiert, wenn Maschinen nicht nur schneller rechnen, sondern besser denken als jeder Mensch? Wenn die Produktivität der Wirtschaft nicht um Prozentpunkte, sondern um Größenordnungen steigt? Während Tech-CEOs von der "intellektuellen Singularität" schwärmen, schlagen Philosophen und Ökonomen Alarm. Die Ökonomie der Superintelligenz ist kein rein technisches Thema. Sie stellt unsere bisherigen Modelle von Wachstum, Verteilung und Verantwortung in Frage.

Laut Prognosen des McKinsey Global Institute könnte allein die Automatisierung durch generative KI das globale BIP jährlich um bis zu 3 Prozent erhöhen, bei hochoptimistischer Marktdurchdringung auch darüber hinaus. Andere Quellen wie das Thinktank-Format "Exponential View" skizzieren in Szenarien Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent – eine Modellrechnung unter idealisierten Voraussetzungen. Doch wer profitiert davon? Welche Risiken entstehen für Demokratien, für Arbeitsmärkte, für das globale Machtgefüge? Und was bedeutet das für Europa, das zwischen amerikanischem Plattformkapitalismus und chinesischer Staatsinnovation steht?

Die euphorische Perspektive dominiert in Silicon Valley und zunehmend auch in den europäischen Innovationsclustern. Sam Altman, CEO von OpenAI, sieht in der Entwicklung kognitiv überlegener KI-Systeme den "nächsten logischen Schritt der Menschheitsgeschichte". Auch in Europa regt sich Aufbruchsstimmung: In Österreich etwa wird laut Implement Consulting Group bis 2030 ein KI-bedingter BIP-Zuwachs von bis zu 35 Milliarden Euro erwartet. Unternehmen in Deutschland berichten laut IW Köln zunehmend von Innovationsschüben durch KI-Anwendungen in Produktion, Logistik und Vertrieb.

Doch dieser Produktivitätsschub ist nicht neutral. Er verändert Machtverhältnisse, Kapitalstrukturen und Gesellschaftsmodelle. Wer die Systeme kontrolliert, kontrolliert auch die Verteilung der Gewinne.

Zukunft gestalten: Visionen und konkrete Schritte

Statt allein auf Risiken und Kontrolle zu blicken, lohnt sich der Blick nach vorn: Wie könnten Superintelligenz und Gesellschaft miteinander koexistieren, ohne dass das eine das andere dominiert? Ein erster Schritt ist die Stärkung bestehender europäischer Infrastrukturprojekte wie Gaia-X und EuroHPC. Beide Initiativen könnten zum Rückgrat einer demokratisch verankerten Superintelligenz werden, sofern sie mit offenen Standards, transparenter Governance und langfristiger Finanzierung ausgestattet werden.

Darüber hinaus ließe sich eine europäische Registrierungsstelle für KI-Großmodelle schaffen – inklusive Offenlegungspflichten zu Trainingsdaten, Eigentumsverhältnissen und kommerziellen Lizenzmodellen. Vergleichbar mit Arzneimittelzulassungen könnte dies Transparenz, Kontrolle und Marktzugang in Einklang bringen. Alignment-Forschung müsste öffentlich und interdisziplinär aufgestellt sein: Technische Sicherheit allein reicht nicht, wenn normative Fragen unberührt bleiben. Denkbar wäre ein europäisches Forschungszentrum für KI-Sicherheit à la ESA, das langfristig Unabhängigkeit von US-amerikanischen Konzerninitiativen wie OpenAI oder Anthropic schafft.

Auch demokratische Beteiligungsformate verdienen einen Platz in dieser Zukunft: Ein europäischer Superintelligenz-Bürgerrat – besetzt durch geloste Bürger, Ethiker, Unternehmer und Forscher – könnte strategische Leitlinien mitgestalten. So würde die Debatte um die Ökonomie der Superintelligenz breiter legitimiert. Es braucht zukunftsfähige Narrative. Visionen, in denen Superintelligenz nicht Entmündigung, sondern Befähigung bedeutet. Ein Szenario könnte sein: Eine europäische Open-Source-Superintelligenz, trainiert auf mehrsprachigen Daten, ausgerichtet auf kollektives Lernen, wissenschaftlichen Fortschritt und gerechte Ressourcenverteilung. Dieses Zukunftsbild ist ambitioniert, aber es zeigt, dass technologische Machtgestaltung möglich ist. ■


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